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Montag, 28. Dezember 2015

Atya crassa

Die Weihnachtstage sind vorbei und wir haben für Euch ein ganz besonderes Geschenk! Was Ihr hier sehen werdet, sind die ersten Aufnahmen lebender Exemplare der Fächergarnelenart Atya crassa. (Muchas Gracias por las fotos, C.Vasquez :-) )

Atya crassa stammt aus Mittelamerika und dem nördlichen Teil Südamerikas. Sie kommt vorzugsweise an der Westküste dieser Länder vor. Wie man auf den Fotos recht gut erkennen kann, erreicht diese Art eine imposante Größe. Exemplarisch für A.crassa ist ihr mit Dornen besetzter Carapax.

Die Angaben in der Literatur über ihre Lebensweise sind sehr beschränkt, deshalb erzählen wir Euch von den Erfahrungen des Fängers.
Atya crassa lebt in küstennahen, strömungsreichen Flüssen. Interessanterweise leben sie in diesem Falle in Erdlöchern an der Uferseite des Flusses. Eventuell ist dies eine Erklärung für den bedornten Carapax, der somit als verstärktes Schutzinstrument gegen das Eindringen in die Löcher dienen würde. Gegen einen Angelhaken aus menschlicher Hand kann die Bedornung allerdings auch nichts ausrichten...In diesem Teil Ecuadors wird A.crassa gerne vom indigenen Volk gefangen und verzehrt, jedoch nur zur Trockenzeit, wenn der Wasserpegel des Flusses niedrig ist.

Diese Art wurde noch nicht nach Deutschland importiert. Überhaupt ist uns kein Halter bekannt, der diese Art jemals im Aquarium gehalten hat.
Die IUCN behauptet, dass diese Art in ihrem Bestand nicht gefährdet ist, jedoch scheint es schwer zu sein sie in ihrem Lebensraum zu finden. So war Werner Klotz in Panama auf der Suche nach A.crassa, leider jedoch ohne Erfolg. Der Fänger erzählte uns, dass A.crassa in diesem Teil Ecuadors, der noch recht unberührt ist, jedoch zahlreich auftritt. Insgesamt denken wir, dass A.crassa allerdings nicht so häufig vorkommt, gut versteckt lebt oder die Bestände durch Umweltzerstörung zurückgegangen sind. Dies belegen die wenigen Funde und Bildaufnahmen dieser Art.

Und nun genießt diese wunderschöne Fächergarnele:



Bedornter Carapax mit kräftigen vorderen Schreitbeinen


Gut zu erkennen, der bedornte Carapax


Exemplarisch für in starker Strömung vorkommenden Fächergarnelen sind die ausgeprägten vorderen Schreitbeine

Guter Größenvergleich im Vergleich zu einem Handy



Das Habitat:



Man kann die Trockenzeit sehr gut erkennen. Die Kinder können mitten im Fluss stehen.

Schlechte Aufnahme, aber die Löcher am Uferrand, in denen A.crassa lebt, sind zu erahnen


BY S&M-GOE



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