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Montag, 30. November 2015

Amphidrom

Kurz erklärt: 

Fächergarnelen gehören dem primitiven Fortplanzungstyp an, das bedeutet, dass sie Tausende von winzigen Larven entlassen. Die Menge der Larven pro Weibchen rangiert im Verhältnis zur Größe des Tieres zwischen 980 - 27.790 Larven.
(FECUNDITY AND GONAD DEVELOPMENT OF ATYA GABONENSIS FROM LOWER RIVER BENUE IN NORTHERN NIGERIA. Obande 2009)

Die kleinen Larven werden nach der Entlassung durch die Strömung in die Mündungsgebiete der Flüsse, oder direkt ins Meer getrieben. Dort müssen sie verschiedene marine Larvenstadien durchlaufen. Sobald sie sich zur fertigen Garnele entwickelt haben, migrieren sie flussaufwärts zurück ins Süßwasser, und das Spiel dieses faszinierenden Naturschauspiels beginnt von neuem....

Man nennt diese Art der Entwicklung "amphidrom" (griech. ἀμφί amphi „auf beiden Seiten“) und (δρομάς dromás „laufend“).



Einen tollen Artikel (Englisch) findet Ihr hier: Amphidromy in shrimps: a life cycle between rivers and the sea

S&M-GOE


Sonntag, 22. November 2015

Zuchtbericht Blaue Monsterfächergarnele (Atya gabonensis)

Atya Gabonensis

Zuchtbericht

Prolog:

Wir haben uns damals das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Art atya gabonensis nachzuzüchten, um einen ersten Schritt zu wagen von den Wildfängen wegzukommen. Die Erfahrung zeigte, dass man für die Zucht drei Schwierigkeiten zu meistern hat:

  1. Ein Pärchen finden,
  2. Die lange Larvenphase,
  3. Das Umsetzen und Wachstum im Süßwasser.

Die Zucht ist mit einem gewissen Arbeitsaufwand verbunden. Dies sollte aber niemanden davon abhalten sich an die Zucht heran zu trauen!

Dieser Zuchtbericht soll als „roter Faden“ dienen, da es für die Zucht kein Patentrezept gibt. Alle hier genannten Marken wurden von uns verwendet, doch es gibt sicherlich auch andere Marken die man verwenden kann und genauso gut sind.

Ebenfalls zu erwähnen ist, dass wir diesen Zuchtbericht in Kombination mit unserem Zuchtvideo erstellen. Die Fülle von erlebten Details, die wir beobachten konnten, würde den Zuchtbericht sprengen. Also, Video anschauen und Entwicklung studieren.

Viel Spaß beim lesen und viel Glück beim Züchten!

Zuchtvorbereitung:

Zu aller erst braucht man ein Aquarium. In unserem Fall ist dies ein 60L Juwel-Becken. Ob es auch eine Nummer kleiner taugt wird die Zukunft zeigen. Heizung, Thermometer und Membranpumpe sind unabdingbar. Anders, als bei der Zucht von caridina japonica, wird mittels Membranpumpe nicht nur belüftet, sondern über einen Bodenfilter gefiltert. Ohne einen Filter wird es kaum möglich sein, das Wassermilieu, über einen so langen Zeitraum, stabil zu halten. Als Bodengrund wurde Kies von Dennerle verwendet. Als Futter verwendet man am besten lebendes Phytoplankton, Liquizell und später etwas gröberes, z.B. Artemiaflüssigfutter von JBL. Meersalz, Reef Salt von Aqua Medic, benötigt man zum Herstellen von Brackwasser, in unserem Falle lag die Konzentration bei 28g/L, also knapp an der Meerwasserkonzentration. Die Wasserwerte haben wir mit Schnellteststäbchen von Oase wöchentlich getestet. Die Werte lagen die ganze über konstant bei: PH 7,6 – 8,0, GH 21, KH 10 – 15, NO2 0, NO3 0.

Das Brackwasserbecken sollte gut vier Wochen einlaufen. Die Beleuchtungszeit beträgt 11 Stunden pro Tag. In dieser Zeit können sich nützliche Bakterien und die ersten Algen bilden.

Zucht:

Sind die Vorbereitungen soweit abgeschlossen und das Zuchtbecken steht, kann es losgehen. Wir haben die Larven aus dem Süßwasserbecken abgesaugt und ins Brackwasserbecken überführt.






Sofort nach dem Umsetzen der Larven kann mit dem Füttern angefangen werden. In den ersten drei Wochen wird fast ausschließlich mit Phytoplankton gefüttert, 4 mal täglich, Dosierung nach Gefühl. Am besten dosiert man das Phytoplankton mit einer Pipette. Trotz der Menge an Phytoplankton wurde unser Becken nie richtig grünlich-trüb.

Etwa in der vierten Woche können die Larven schon kleine Futterpartikel festhalten. Kann man diese Weiterentwicklung beobachten ist es an der Zeit das Futter anzupassen und man kann zusätzlich gröberes Flüssigfutter verwenden.
In der Zwischenzeit dürften sich reichlich Algen an den Gegenständen, Scheiben und Bodengrund gebildet haben. Wenn man beobachten kann, dass die Larven, die mittlerweile gewachsen sein sollten, den Boden oder Gegenstände abgrasen, kann man anfangen, zusätzlich etwas Staubfutter oder CyclopEeze hinzu zu füttern. Aber nur in geringen Mengen.


Nach einer gefühlten Ewigkeit, kann man dann erkennen, dass die Larven einem Stadium entgegen gehen, dem einer Garnele sehr ähnlich ist. Sie verändern ihre senkrecht-schwebende Lage in eine waagerecht-schwimmende und schießen, speziell nachts, durchs Becken. Tagsüber leben sie versteckt, ganz wie die Eltern.



Da es keinerlei Erfahrungen bezüglich dem Zeitpunkt des Umsetzens ins Süßwasser gab, hieß es jetzt: Trial and Error. Dies wollen wir euch und erst recht den Garnelen so gut es geht ersparen.

Wenn sie fast durchsichtig sind, man die Innereien ( ein kleiner dunkler Fleck im Nacken ) erkennen kann und sie wie Garnelen ( nicht abgehackt oder eingeschränkt ) schwimmen können, ist dies der Zeitpunkt des Umsetzens ins Süßwasser. Wir haben es wie folgt gemacht:

Einen Behälter mit dem Wasser aus dem Zuchtbecken in einer selbst Bestimmten Höhe füllen und Garnelen einsetzen. Alle, z.B. 30 Minuten, mit Süßwasser aus dem Bestimmungsbecken füllen, bis sich die doppelte Menge an Süßwasser, im Vergleich zum Wasser aus dem Zuchtbecken, befindet.

Wer „auf Nummer sicher“ gehen will lässt den Behälter dann, belüftet, 24 Stunden stehen und Untersucht wie sich die Garnelen verhalten. Sollten die Garnelen diesen Prozess überstehen, sind sie bereit für das Umsetzen ins Süßwasserbecken.

Nun gilt es nur noch die kleinen Fächergarnelen im Süßwasser gut gefüttert zu bekommen. Auch in diesem Punkt gibt es keine Erfahrungen. Wir haben hoch gewettet und haben auf die Biologie eines eingefahrenen Beckens, mit seiner Mikroflora,- und Fauna, gesetzt. Die Wette scheint gewonnen, da der Nachwuchs, zum jetzigen Zeitpunkt, eine Größe von 1,5 cm erreicht hat. Gefüttert wurden nur die Elterntiere und wenn der Nachwuchs dieses Futter gefressen hat, dann sekundär. Die Filterung erfolgte bei uns mit einem JBL CristalProfi i200. Die kleinen Garnelen drangen zwar in ihn hinein, wurden aber nicht verletzt oder getötet. Das Problem bei diesem Filter ist der Zwischenraum zwischen Scheibe und Filter. Dieser ist so groß, dass der Nachwuchs dazwischen passt, aber zu klein um wieder herauszukommen. An diesem Umstand sind uns einige Verendet und wir können diesen Filter daher, für diesen Zweck, nicht empfehlen.



Nachwort:

Entgegen, der im Internet kursierenden Meinung, das das Entwicklungsstadium von atya gabonensis 4 Wochen dauert, können wir sagen das dies nicht der Realität entsprechen kann. Die Entwicklung von Larve zur Garnele dauerte bei uns 3,5 – 4 Monate, also gut 120 Tage.

Vor einiger Zeit haben wir erfahren, dass keine großen Atya gabonensis mehr in den Import kommen. Nicht weil es so gewollt ist, sondern weil es einfach keine mehr gibt! Ob das so stimmt, sei dahin gestellt. Der Blick zu den Einzelhändlern gab uns dann aber die befürchtete Bestätigung. Nur noch kleine bis mittelgroße Tiere.

Auch die Umweltzerstörung fordert seinen Tribut. So bedeuten Ölverpestungen, z.B. im Nigerdelta, oder der Bau von Staudämmen ein hohes Risiko für larvale Entwicklung und Migration der Jungtiere.

Wenn diese Entwicklung so weitergehen sollte, kann man sich ausmachen wie das Enden wird.

Unsere Intention war und ist es, einen kleinen Schritt beizutragen um von den Wildfängen wegzukommen damit diese Art weiterhin in ihrem Lebensraum bestehen kann.

Nun kommt es auf uns alle an und wir wüschen allen viel Erfolg bei der Zucht.

S&M-GOE
























Donnerstag, 19. November 2015

Das Fächergarnelen ABC

Da immer wieder grundlegende Fragen zur Haltung von Fächergarnelen aufkommen, haben wir mal die wichtigsten Informationen zusammengetragen und in ein "ABC" komprimiert.


Das Fächergarnelen ABC

Wir schreiben dieses Fächergarnelen ABC, um allen Neueinsteigern einen Einstieg in die Haltung der Fächergarnelen zu ermöglichen. Entgegen der allgemeinen Ansicht im Zoofachhandel, sind wir der Ansicht, dass Fächergarnelen in keinster Weise für Anfänger geeignet sind, denn sie sind durch ihre Art der Nahrungsaufnahme und ihren Körperbau hochspeziell an ihre Natur angepasst. Dies gilt es im Aquarium nachzuahmen.

Wer seinen Tieren also eine natur,- und artgerechte Haltung ermöglichen möchte, der sollte sich die folgenden Punkte zu Herzen nehmen, auch wenn sie etwas umfangreicher sind und mehr Arbeit erfordern als die „normale“ Garnelenhaltung.





1. Fächergarnelen benötigen eine starke Strömung!

In der Natur kommen Fächergarnelen in Gebieten vor, in denen Strömungsgeschwindigkeiten von bis zu 3 Meter pro Sekunde ( 3 m/s ) herrschen. Um sich vorzustellen wie stark eine solche Strömung ist, sollte man sich vor Augen halten, dass diese Geschwindigkeit lose Gegenstände von 15kg bewegen kann! Wenn wir hier von Strömung reden, meinen wir daher nicht einen Filterauslass, sondern wir reden hier von Strömungspumpen. Diese wurden eigentlich für den Meerwasserbereich entwickelt und haben den Vorteil, dass sie das Wasser ungefiltert umwälzen und zielgerichtet ausströmen. Es gibt sie in verschiedensten Größen und Pumpstärken. Sie sollten in ihrer Stärke der Aquariengröße angepasst werden.

Am liebsten sitzen Fächergarnelen versteckt in der Strömung ( Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel ). Deshalb sollte man die Strömung, mit einigem Abstand, auf ihre Verstecke, wie z.B, Kokosnusshöhlen, Steinaufbauten oder gut verzweigte Wurzeln, ausrichten. So können die Garnelen aus ihrem Versteck herausfächern. Um die Strömung nicht zu brechen, sollte man darauf achten, dass keine Gegenstände und / oder Pflanzen sich im Bereich der Strömung befinden.

2. Fächergarnelen benötigen sauberes Wasser!

Ziel ist es, den stetigen Wasserfluss in der Natur, mit seiner reinigenden Funktion, zu imitieren. Das heißt, vermehrter Wasserwechsel ist Pflicht! Es stellt eine große Herausforderung dar, das Wasser stetig mit vielen Futterpartikeln zu versehen, aber gleichzeitig das Wasser nicht zu belasten. Wir verwenden starke Filter in Kombination mit den o.g. Strömungspumpen. Der Filter kann während der Fütterung ausgeschaltet werden, ist aber kein Muss. Bewährt hat sich bei uns, je nach Besatz und Fütterung, ein täglicher Wasserwechsel von 10% und zusätzlich dazu, zwei mal in der Woche, einen größeren Wasserwechsel von 50% durchzuführen. Mulm absaugen nicht vergessen!

Gerne können Zwerggarnelen zu den Fächergarnelen gesellt werden. Diese übernehmen dann die Verwertung der Futterreste.

Wir möchten Anmerken, dass es noch andere Erfahrungen gibt. Uns ist bekannt, dass Fächergarnelen auch erfolgreich in sogenanntem Altwasser gehalten werden können. Allerdings ist dafür viel Erfahrung nötig und wir empfehlen diese Haltung wirklich nur sehr erfahrenen Haltern.



3. Fächergarnelen benötigen sauerstoffreiches Wasser!

In den strömungsreichen Flüssen in denen Fächergarnelen leben, herrscht, bedingt durch die starke Strömung und ihren Verwirbelungen, ein hoher Sauerstoffgehalt im Wasser.

In einem Aquarium kann man dies durch eine starke Oberflächenbewegung erreichen. Dazu empfehlen wir den Einsatz eines Oxydators. Ein Sauerstoffgehalt von mindestens 8,0 mg/l im Wasser sollte angepeilt werden!

Diese drei Punkte sollten grundsätzlich beachtet werden und als Grundvoraussetzungen angesehen werden!


4. Nahrungsaufnahme

Fächergarnelen besitzen, im Gegensatz zu anderen Garnelen, an ihren Scherenfingern groß ausgebildete Borsten, den Fächern. Mit diesen Fächern filtrieren sie zur Nahrungsaufnahme Partikel aus dem Wasser.

Es gibt verschieden Arten des Fächerns:

- Das passive Fächern:
Beim passiven Fächern sitzen die Garnelen mit geöffneten Fächern in der Strömung und filtrieren vorbeitreibende Partikel heraus. Dies sollte der Normalzustand der Nahrungsaufnahme von Fächergarnelen sein. Alles was in die Fächer treibt wird gefressen, vom Staubfutter bis zum Hundehaar. Also aufpassen was man alles so unfreiwillig mit in das Aquarium bringt.

- Das aktive Fächern:
Beim aktiven Fächern bewegen die Garnelen ihre Ärmchen mit geöffneten Fächern auf und ab, um selbst ( aktiv ) Partikel aus dem Wasser zu filtrieren. Meist ist dies ein Indiz für eine nicht ausreichende Strömung oder zu wenig Versteckmöglichkeiten in der Strömung.

- Das Abstreifen von Bodengrund und Gegenständen:
Wissenschaftliche Berichte und unsere Beobachtungen kommen überein, dass ein gelegentliches Abstreifen von Gegenständen und dem Bodengrund durchaus normal ist. Allerdings darf dieser Zustand nicht über Tage hinweg anhalten! Dann ist dies ein sicheres Indiz für zu wenig Futter und Strömung im Aquarium!

5. Fütterung

Wissenschaftliche Aufzeichnungen, die über den Mageninhalt von wildlebenden Atya gabonensis ( Blaue Monsterfächergarnele ) Aufschluss geben, zeigen, dass Algen und Detrius als Hauptnahrungsquelle dienen. Daran sollte man sich bei der Auswahl des Futters orientieren. Es gibt fertige Mischungen, speziell für Fächergarnelen, im Handel zu kaufen oder man mischt sich aus selbst zusammengestellten Komponenten sein eigenes Futter zusammen.

Das Futter von Fächergarnelen sollte immer fein gemahlen oder gemörsert werden. Man kann dieses Staubfutter direkt auf die Oberfläche in die Strömung geben. Besser ist es ( Und wir empfehlen es ) die Fächergarnelen gezielt zu füttern.

Es haben sich verschiedene Methoden durchgesetzt. Einige benutzen größere Kunststoffpipetten, andere eine Spritze um das Futter direkt in die Fächer der Garnelen zu geben. Wir benutzen eine Spritze ( Bekommt man für ein paar Cent in der Apotheke inklusive fragende Blicke des Apothekenpersonals :-) ), an dem ein dünner Kunstoffschlauch ( z.B von einer Membranpumpe ) angebracht ist. Man kann nun das Staubfutter in einem kleinen Schnapsglas z.B. mit dem Aquarienwasser mischen und mit der Spritze aufziehen. Danach kann die liquide Futtermischung mit dem Schlauch bequem und direkt in die Fächer gegeben werden. Darauf ist zu achten, dass man das Futter nicht zu stark in die Fächer spritzt, denn dann erschrecken sich die Fächergarnelen und ziehen ihre Fächer zusammen. Mit dieser Methode füttern wir unsere Fächergarnelen tagsüber 2x täglich. Nachts streuen wir das Futter lediglich 1x auf die Wasseroberfläche.

Über die Dosierung können wir keine genauen Angaben machen, sie erfolgt nach Gefühl und Erfahrung. Zum Anfang lieber ein bisschen weniger füttern. Es wird sich schnell das Gefühl zeigen wie viel Futter ausreichend ist.

6. Einrichtung

Beim Bodengrund sollte man sich wieder an der Natur orientieren. Sehr oft wird berichtet, dass Fächergarnelen in Flüssen mit steinigem Untergrund gefunden wurden. Deshalb sollte man gröbere Kieselsteine als Bodengrund wählen. Dies hat den Vorteil das der Kies durch die Strömung nicht weggespült wird und die Fächergarnelen sicheren halt in der Strömung haben.

Versteckmöglichkeiten bieten man den Fächergarnelen am besten mit gut verzweigten Wurzeln, Steinaufbauten oder Kokosnusshöhlen. Selbstverständlich nehmen sie auch andere Arten von Versteckmöglichkeiten an, der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Bei der Bepflanzung sollte man auf kleine Pflanzen zurückgreifen, um die Strömung nicht zu brechen. Am besten ist es aber in der Strömungszone keine Pflanzen einzusetzen. Ist das Becken groß genug und man hat in einer strömungsberuhigten Zone noch Platz, dann kann man dort gerne Pflanzen einsetzen.


7. Vergesellschaftung

Fächergarnelen sollten grundsätzlich in einem Artenbecken gehalten werden. Eine Vergesellschaftung mit Zwerggarnelen oder kleineren Schnecken ist jedoch möglich. Bitte nicht zusammen mit Fischen, Krebsen, Krabben und / oder Großarmgarnelen halten. Fische können den Fächergarnelen das Futter aus den Fächern zupfen, was der Fächergarnele Stress bereitet und die Fächer zerstören kann. Krebse oder Großarmgarnelen können einer Fächergarnele in der Häutungsphase sogar gefährlich werden, da das Tier dann meist wehrlos ist.

8. Probleme

In diesem Punkt möchten wir speziell auf die Art Atya gabonensis ( Blaue Monsterfächergarnele, Gabun Riesenfächergarnele ) eingehen, da bei dieser Art die meisten Probleme auftreten.

Oft wird berichtet, dass diese Art nach der Häutung weißlich verfärbt ist, plötzlich das Fächern einstellt, sich rötlich-orange verfärbt oder apathisch ist und stirbt. Uns selbst sind diese Symptome bekannt. Als blutiger Anfänger starben uns damals auch die Tiere weg und wir möchten anderen helfen mit dieser Problematik umzugehen.

Ein erstes Alarmzeichen ist die weißliche Verfärbung nach der Häutung. Dies kann auf einen Nahrungsmangel hinweisen. Welchen genau, ist bis heute unbekannt. Bei uns schafft eine regelmäßige und abwechslungsreiche Fütterung Abhilfe. Die Normalfärbung einer Atya gabonensis nach der Häutung ist eine helles bis dunkles blau.

Ein plötzliches Einstellen der Nahrungsaufnahme kann zweierlei bedeuten. Entweder steht eine Häutung bevor oder schlimmer, die Garnele ist krank. Leider lässt sich dies meistens erst nach der Häutung sagen. Stellt Stellt die Garnele also das Fächern ein, wirkt apathisch und nimmt nach der Häutung ab ( Sie wird merklich dünner ) ist vorsichtig geboten. Verfärbt sich die Garnele dazu noch rötlich-orange, kann man sich sicher sein das die Garnele erkrankt ist. Jetzt hilft nur noch ein täglicher Wasserwechsel von 80% bis zur nächsten Häutung. Wenn die Garnele das Fächern wieder aufnimmt sollte man sofort gezielt zufüttern. Mit dieser Methode haben wie es geschafft eine unserer Atya gabonensis zu retten. Diese hat uns dann später auch Nachwuchs geschenkt :-)

Merke: Solange die Garnele fächert, also Nahrung aufnimmt, ist sie zu retten! Es obliegt dann dem Menschen ihr zu helfen.

S&M-GOE